Perfekte Balkonkraftwerk Ausrichtung – Der ultimative Ratgeber

Perfekte Balkonkraftwerk Ausrichtung – Der ultimative Ratgeber

📌 Kurz & Knapp: Die wichtigsten Tipps zur Ausrichtung

  • Optimale Ausrichtung = mehr Strom & schnellere Amortisation
    • Die richtige Himmelsrichtung und der passende Neigungswinkel maximieren den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit.

Beste Himmelsrichtungen

  • Süd: Höchster Gesamtertrag – ideal für ganztägige Nutzung.
  • Ost/West: Gut bei hohem Verbrauch morgens/abends. Auch Kombination möglich.
  • Nord: Nicht empfehlenswert – deutlich geringerer Ertrag.

Neigungswinkel je nach Jahreszeit anpassen

  • Sommer: 25–35°
  • Winter: 45–60°
  • Frühling/Herbst: 35–45°
  • In nördlichen Regionen eher steiler einstellen.

Lichtverhältnisse und Verschattung beachten

  • Ideal: volle Sonne zwischen 9–17 Uhr.
  • Schatten durch Bäume, Häuser o. Ä. vermeiden – schon kurze Abschattungen senken den Ertrag spürbar.

Technische Hilfsmittel nutzen

  • Apps wie „Sun Surveyor“ oder „PVGIS“ helfen bei Planung & Ausrichtung.
  • Neigungsmesser oder Solarkompass sorgen für präzise Einstellungen.

 

Ein Balkonkraftwerk ist eine hervorragende Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen – besonders für Mieter oder Wohnungsbesitzer mit begrenztem Platzangebot. Doch damit das Mini-Kraftwerk sein volles Potenzial entfalten kann, ist die richtige Balkonkraftwerk Ausrichtung entscheidend. In diesem Artikel erfährst du alles über Position, Winkel, Lichtverhältnisse und vieles mehr – leicht verständlich, praxisnah und auf dem neuesten Stand.

 

Warum ist die Ausrichtung so wichtig?

Damit Balkonkraftwerke wirklich effizient sind und auch möglichst viel Strom produzieren, ist die richtige Ausrichtung der einzelnen Solarmodule unerlässlich. Die richtige Ausrichtung hat einen großen Einfluss auf die Stromerzeugung des Balkonkraftwerks und damit auch einen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit und die Amortisation.

Einfluss auf die Stromerzeugung

Die Ausrichtung der Solarmodule bestimmt maßgeblich, wie viel Sonnenlicht eingefangen wird – und somit wie viel Strom produziert werden kann. Schon kleine Winkel- oder Richtungsabweichungen können den Ertrag um bis zu 20 % senken. Umso wichtiger ist es also das eigene Balkonkraftwerk perfekt auszurichten. Sowohl die richtige Himmelsrichtung als auch der richtige Neigungswinkel spielen dabei eine Rolle.

Wirtschaftlichkeit und Amortisation

Je besser die Ausrichtung, desto mehr Strom kann produziert werden und desto schneller amortisiert sich das Balkonkraftwerk. Eine suboptimale Positionierung kann die Ersparnis verringern und den Return on Investment (ROI) verlängern. Sprich die Zeit, die benötigt wird, um durch die Ersparnisse die Ausgaben für das Balkonkraftwerk wieder reinzuholen.

 

Optimale Himmelsrichtungen

Im Normalfall ist eine Süd-Ausrichtung die perfekte Ausrichtung für ein Balkonkraftwerk. In manchen Fällen jedoch, können auch eine Ost- oder West-Ausrichtung Sinn machen. Lediglich eine Nord-Ausrichtung wird in keinem Fall empfohlen.

Süd-Ausrichtung

Die Südseite gilt als ideal. Hier scheint die Sonne im Tagesverlauf am längsten, was für gleichmäßige Erträge sorgt. Aber auch eine Ost- oder West-Ausrichtung muss nicht zwangsweise schlecht sein.

Ost- und West-Ausrichtung

Eine Ost- und West-Ausrichtung ist perfekt für Haushalte mit hohem Stromverbrauch am Morgen oder Abend. Diese Ausrichtung erzielt zwar insgesamt etwas weniger Ertrag als eine Süd-Ausrichtung, deckt aber dafür Verbrauchsspitzen besser ab.

Auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Wenn man zum Beispiel zwei Solarmodule besitzt, kann eines nach Osten ausgerichtet werden und eines nach Westen. Das wäre dann sinnvoll, wenn man sowohl morgens als auch abends einen hohen Stromverbrauch hat, weil man zum Beispiel tagsüber arbeiten ist und eh niemand zuhause ist.

Nord-Ausrichtung

Die Nord-Ausrichtung ist die einzige Ausrichtung, die nicht empfohlen wird. Selbst mit optimalem Neigungswinkel ist die Ertragsausbeute stark eingeschränkt und kann auch bei erhöhtem Stromverbrauch am Morgen oder Abend Verbrauchsspitzen nicht besser abdecken.

 

Einfluss des Neigungswinkels

Beim Neigungswinkel gibt es einige Unterschiede, die man beachten sollte. So zum Beispiel die Region, in der das Balkonkraftwerk genutzt wird, aber auch die Jahreszeit spielt beim Neigungswinkel eine Rolle.

Am meisten Strom erzeugen Balkonkraftwerke, wenn die Sonne im 90 Grad-Winkel auf die Solarmodule scheint. Das sollte also das Ziel bei der Einstellung der Neigungswinkel sein und würde damit auch eine saisonale Einstellung der Neigungswinkel mit sich bringen.

Jahreszeitliche Unterschiede

Frühling 35 - 45 Grad
Sommer 25 - 35 Grad
Herbst 35 - 45 Grad
Winter 45 - 60 Grad
  • Sommer: Im Sommer steht die Sonne am höchsten. In den Sommermonaten werden also relativ flache Neigungswinkel von 25 - 35 Grad empfohlen, um die Sonne möglichst effizient einfangen zu können.
  • Winter: In den Wintermonaten sieht es dementsprechend genau umgekehrt aus. Hier steht die Sonne deutlich niedriger als in den Sommermonaten, was also einen steileren Neigungswinkel erfordert. In den Wintermonaten wird ein Neigungswinkel von 45 - 60 Grad empfohlen.
  • Frühling/Herbst: In den Übergangsphasen im Frühling und im Herbst fährt man am besten mit Neigungswinkeln, die genau zwischen den idealen Neigungswinkeln der Sommer- und Wintermonate liegen. Sprich im Frühling und im Herbst sind Neigungswinkel zwischen 35 und 45 Grad ideal.

Anpassung nach Region

In nördlicheren Regionen ist ein steilerer Neigungswinkel oft die bessere Wahl, da die Sonner in nördlichen Regionen nicht ganz so hoch steht wie in südlicheren Regionen Deutschlands.

 

Verschattung und Lichtverhältnisse

Neben dem Neigungswinkel und der generellen Ausrichtung der Solarmodule, spielen aber noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. So zum Beispiel Verschattung und Lichtverhältnisse.

Schatten durch Bäume oder Nachbargebäude

Selbst wenige Minuten Schatten am Tag können den Ertrag erheblich reduzieren. Eine Analyse des Sonnenverlaufs über den Tag hinweg hilft bei der optimalen Platzwahl. Es sollte außerdem also auch drauf geachtet werden, dass das Balkonkraftwerk möglichst den ganzen Tag über Sonne einfangen kann.

Tagesverlauf der Sonne

Idealerweise ist das Modul von 9 bis 17 Uhr vollsonnig. Für Ost- oder Westbalkone sollte man den Zeitpunkt des größten Eigenverbrauchs im Haushalt berücksichtigen.

 

Technische Hilfsmittel zur Ausrichtung

Wer es ganz genau machen möchte, der kann sich auch technische Hilfsmittel zu Nutze machen. So zum Beispiel verschiedene Apps oder auch einen Solarkompass/Solartracker.

Solarkompass und Smartphone-Apps

Apps wie „Sun Surveyor“ oder „PVGIS“ helfen bei der Planung und Ausrichtung mit Live-Daten und Augmented Reality.

Auch ein Solarkompass kann ein hilfreiches Werkzeug bei der Ausrichtung von Balkonkraftwerken sein. Ein Solarkompass ist ein Hilfsmittel zur optimalen Ausrichtung von Solarmodulen – also auch für Balkonkraftwerke. Er zeigt dir an, wo die Sonne wann steht, damit du dein Modul ideal zur Sonne ausrichten kannst, um den maximalen Stromertrag zu erzielen.

Neigungsmesser und GPS-Tools

Exakte Neigungswinkel lassen sich mit Wasserwaage oder speziellen Winkelsensoren einstellen.

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